3. Freudenberger Kunstpreis

2000 Reise

 

"3.Freudenberger Kunstpreis"     16. September - 17. Oktober 2000

Die in Altheim wohnhafte Künstlerin Ramona Müller-Hamleh beteiligte sich an der bundesweiten Ausschreibung des "3. Kunstpreises 2000" der Stadt Freudenberg a. M., die "800 Jahre Nibelungenlied" zum Inhalt hatte. Von insgesamt 185 teilnemenden Künstlern aus der ganzen Bundesrepublik kam sie in die enge Auswal von 18 Künstlern mit insgesamt 38 Werken. Mit einfachen Stilmitteln symbolisiert die Skulptur den Untergang des burgundischen Volkes, und gerade diese Schlichtheit trug dazu bei, dass die Künstlerin bei der Preisübergabe ganz nach vorn kam.   FN 23./24.September 2000

Der Ring der Nibelungen   oder   Die Reise in den Untergang

Ein Bildhauer hat nicht die Möglichkeiten, wie ein Komponist oder Literat die vielen Facetten der Sage der Nibelungen zu beleuchten, ohne das Objekt zu überladen. Doch durch die Form ihres Objektes erreicht Ramona Müller-Hamleh, mit einfachsten Mitteln Bezüge zu dieser Sage herzustellen. Durch die Einfachheit der Einzelstücke des Objektes, die eine Symbiose, einen Bezug untereinander aufweisen, ermöglicht sie es der Phantasie des Betrachter alle Freiheit zu geben.

Der Ring der Nibelungen ist von der Bildhauerin bewußt unerreichbar hoch angebracht worden. Er bildet den Anfang und das Ende des Untergangs des burgundischen Volkes. Der Ring symbolisiert als zentrales Element dieser Skulptur den Ewigen Kreislauf von Liebe, Haß, Eifersucht, Macht und Gier. Der Untergang der Burgunder ersichtlich in den verbrannten Holzbalken zeigt in dem Gesamtkunstwerk eine vertikale Streckung auf. Durch diese Vertikale wird eine Verbindung des Ringes zu dem gerosteten, horizontal gelagertem Schiff hergestellt. Der Holzbalken, der gleichzeitig auch den Masten des Schiffes bildet, trägt somit den Ring als Fahne. Das Schiff selbst, welches durch die Konstruktion unterzugehen droht, erzählt von den Reisen Siegfrieds und der Burgunder. Ramona Müller-Hamleh nimmt den Untergang eines Volkes auch durch das Material, welches durch den Rost die Vergänglichkeit zeigt, auf. Andererseits schließt es symbolhaft durch die Reisen den Kreis der Völker.

Durch die Anordnung der einzelnen Objekte ist das Gleichgewicht in dem Gesamtkunstwerk hergestellt. Der Kontrast der verschiedenen Materialien vermittelt der Skulptur eine eigenständige Dynamik. Das Ungewöhnliche dieses Objektes ist, daß es trotz ihres Ungleichgewichtes schwebt. Es ist der Geist, der die Bildhauerin die Schwerkraft zu überwinden läßt, aber nicht zu einem dynamischen Fliegen, sondern zu einem statischen Schweben.

                                                                                                                         Kunsthistorikerin Antje Küppers M.A.

 

 

 

 

 

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